Düngerlexikon

In der Landwirtschaft kommt eine eigene Nomenklatur zur Anwendung, die häufig von Agronomen gesprochen wird. Manchmal lässt sich die genaue Bedeutung eines Fachbegriffs nicht leicht finden. Unser Düngemittellexikon hilft dabei, die Definitionen der häufigsten Schlüsselwörter im Zusammenhang mit der Düngung zu finden.
  • A
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  • F
  • G
  • H
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  • M
  • O
  • P
  • S
    A
  • Acidität

    Die Acidität wird als Boden pH-Wert gemessen. Umso niedriger der pH-Wert umso größer die Acidität des Bodens. Die Versauerung des Bodens ist ein natürlicher Prozess welcher durch die Landwirtschaft beschleunigt wird. Der Export von basischen Mineralien (Ca2+, Mg2+, K+) und die Verwendung von sauren Düngemitteln (Ammonium) sind die Hauptgründe für die Versauerung von landwirtschaftlichen Böden. 

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  • ADR

    Das Übereinkommen über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße wurde am 30. September 1957 in Genf unterzeichnet. Das Übereinkommen regelt die Verpackung, Beschriftung und Voraussetzungen für den Transport von gefährlichen Stoffen.

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  • Antagonismus

    Ein Übermaß eines bestimmten Nährstoffes kann einen Mangel eines anderen Nährstoffes bewirken. Das kann vorkommen, wenn zwei Nährstoffe ähnliche Grüße und Ladung haben. Zum Beispiel kann zu viel Eisen (Fe) die Aufnahme von Mangen (Mn) blockieren. Magnesium (Mg) kann die Aufnahme von Kalzium (Ca) einschränken (oder umgekehrt). 


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  • Auswaschung

    Unter Nährstoffauswaschung versteht man den Transport von Nährstoffen mit dem Regenwasser in tiefere Bodenprofile und Grundwasser. Anionen (z.B. NO3-, SO32-) werden leichter mit dem Wasser durch den Boden transportiert als Kationen (z.B. Ca2+, K+). 

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  • B
  • Basaldünger

    Der Basaldünger ist üblicherweise ein COMPLEX NPK Dünger. Er wird zum Start der Kultur gegeben und verabreicht ausreichend Nährstoffe für eine rasche Entwicklung. 

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  • Basensättigung (BS)

    Die BS bezieht sich auf die KAK und wird als Prozentsatz der mit Kationen besetzten KAK angegeben. Die Verfügbarkeit von Kationen (Basen, Ca, Ca2+, Mg2+, K+) ist umso höher je höher KAK und die BS ist. 

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  • Biologische Stickstofffixierung (BNF)

    Bakterien können in Verbindung mit Leguminosen Stickstoff aus der Luft binden (fixieren). Daher brauchen Leguminosen kaum Stickstoffdüngung aber gute Bedingungen für die Bildung von Wurzelknöllchen mit symbiotischen Bakterien für die Stickstofffixierung. 

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  • Biuret Harnstoff

    Biuret entsteht bei der Pyrolyse von Harnstoff und kann in sehr kleinen Mengen auch in Düngemittel vorkommen. 

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  • Blattdünger

    Blattdünger werden auf die Blätter der Pflanzen gesprüht. Das ermöglicht eine rasche Aufnehme der Nährstoffe über die Blätter und vermeidet oder korrigiert einen Nährstoffmangel während der Vegetationsperiode.

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  • Bodenerosion

    Erosion ist ein Prozess bei dem Boden mit dem Wind oder Wasser abtransportiert wird. 

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  • Bodenlösung

    Als Bodenlösung bezeichnet man das Wasser im Boden welches gelöste Nährstoffe und gelösten organischen Kohlenstoff enthält. 

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  • Bodentextur

    Die Bodentextur oder Körnung beschreibt das Verhältnis von Sand, Schluff und Ton. 

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  • D
  • Druckfestigkeit

    Die Druckfestigkeit gibt Auskunft über den Druck der nötig ist, um ein Teilchen zu brechen und ist ein wichtiger Indikator für die Stabilität während dem Transport, Lagerung und Streuung. Düngerkörner mit einer niedrigen Druckfestigkeit können speziell am Boden von Big Bags brechen und erhöhen den Staubanteil im Dünger. Die übliche Druckfestigkeit von Düngerkörnern liegt zwischen 18 und 27 Newton.

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  • F
  • Form der Düngerkörner

    Düngerkörner können unterschiedliche Formen haben. Die Form ist ein bedeutender Faktor für die Handhabung. Unregelmäßige Düngerkörner brechen leichter während dem Transport oder Lagerung. 


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  • G
  • Gasförmige Verflüchtigung

    Die gasförmige Verflüchtigung von Ammoniak (NH3) ist ein Hautmechanismus für den Verlust von Stickstoff. Das Ausbringen von Stickstoffdünger auf der Bodenoberfläche und ein hoher pH-Wert des Bodens begünstigen die Verflüchtigung von Ammoniak. Die Hydrolyse von Harnstoff hebt den pH-Wert kurzzeitig. Daher ist Harnstoff besonders anfällig für diese Form des Stockstoffverlustes. 

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  • Gepresste Düngerkörner

    Einzelnährstoffe werden gemahlen, gemischt und unter hohem Druck zu Düngerkörner gepresst, um Mehrnährstoffdünger herzustellen. 

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  • Geprillte Düngerkörner

    Die Körner geprillter Dünger sind häufig kleiner und weniger homogen als granulierte Körner. Daher brechen sie leichter und haben außerdem eine geringere Hitzetoleranz. 

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  • Granulometrie

    Die Gralulometrie beschreibt die Verteilung der Partikelgrößen in einem Gemenge. Diese wird durch eine Nummer ausgedrückt welche die Varianz zwischen den Partikelgrößen in einer Probe angibt. Umso kleiner die Nummer, umso homogener die Probe. Die Streuung wird mit der folgenden Formel berechnet: ((d84-d16) / (2Xd50)) X 100

    Die Werte d84 und d16 sind die Durchmesser der Teilchen in der 84% und 16% Perzentil-Fraktion und d50 ist der Durchmesser des Median. 


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  • H
  • Haber-Bosch Prozess

    Ammoniak (NH3), der Ausgangsstoff für alle Stickstoffdünger, wird über das Haber-Bosch Verfahren gewonnen. Der Prozess verwandelt atmosphärischen Stickstoff (N2) durch eine Reaktion mit Wasserstoff (H2) in Ammoniak (NH3) um. Der Wasserstoff stammt hauptsächlich von Methan (CH4). 

    Die Synthese von Stickstoffdüngern hatte einen enormen Einfluss auf die Menschheit und wird oft als die wichtigste Erfindung des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Beide Erfinder, Fritz Haber und Carl Bosch, haben den Nobelpreis erhalten.

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  • Hydrolyse

    Die Hydrolyse von Harnstoff ist eine enzymatische Reaktion, die Harnstoff und Wasser zu Kohlendioxid und Ammonium (Ammoniak) umwandelt. 

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  • K
  • Kalkboden

    Kalkböden zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Kalziumkarbonat (CaCO3) und hohen pH-Wert aus. Diese Böden haben gute physikalische Eigenschaften aber die Verfügbarkeit von Phosphat und einigen Mikronährstoffen (Fe) ist häufig eingeschränkt. 


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  • Kalkung

    Eine Kalkung bezeichnet das Aufbringen von Kalzium und Magnesium über Kalksteinmehl (Dolomit) oder auch Branntkalk (CaO). Die Kalkung hebt den pH-Wert (wirkt der Versauerung entgegen) und düngt die Pflanzen mit Ca und Mg.  

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  • Kationen Austauschkapazität (KAK)

    KAK ist ein Maß für die Fähigkeit des Bodens, Nährstoffe zu halten und abzugeben. Negative Ladungen an Ton und Humus können positiv geladene Kationen wie Ca2+, Mg2+, K+, und NH4+ halten und austauschen.

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  • M
  • Mikronährstoffe

    Mikronährstoffe sind zwar unerlässlich für das Pflanzenwachstum werden aber nur in sehr geringer Menge von den Pflanzen benötigt. Diese Elemente sind Bor, Chlor, Kupfer, Eisen, Mangan, Molybdän und Zink. Die Vermeidung eines Mangels an Mikronährstoffen ist ebenso wichtig wie die eines Makronährstoffes. 

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  • Mineralisation

    Die Pflanzen nehmen die Nährstoffe ausschließlich in mineralischer Form auf. Im den Pflanzen sind die Nährstoffe integrierte Bestandteile von organischen Molekülen. Damit diese Nährstoffe wieder aufgenommen werden können muss organische Substanz (Humus) mineralisiert werden. Mineralisation ist eine aerobe oder anaerobe Zersetzung der organischen Substanz.

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  • Minimumgesetz

    Der deutsche Botaniker Philipp Carl Sprengel (1787-1859) hat das Minimumgesetz in der Agrikulturchemie formuliert. Dieses Gesetz besagt, dass das Wachstum der Pflanzen immer durch jenes Element limitiert wird, welches relativ zum Bedarf, am wenigsten vorhanden ist. Die mangelnde Ressource wird auch der limitierende Faktor genannt. Daher ist es notwendig, dass alle Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis gedüngt werden. 

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  • Mischen von Düngemittel

    Beim Mischen von Düngemittel müssen einige chemische Reaktionen berücksichtigt werden. Zum Beispiel können beim Mischen von Kalzium-Kationen mit Phosphat- oder Schwefel-Anionen unlösliche Verbindungen entstehen. 

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  • O
  • Oberfläche und Volumen

    Das Verhältnis der Oberfläche zum Volumen ist eine bedeutende Größe. Kleinere Körnchen haben eine größere Oberfläche im Verhältnis zum Volumen als größere Teilchen und diese werden rascher aufgelöst und geben ihre Nährstoffe schneller frei. 

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  • Odda Prozess

    Der Odda Prozess wurde nach einem Ort in Norwegen benannt und wird auch als Nitrophosphat-Prozess bezeichnet. In diesem chemischen Prozess wird Rohphosphat (Ca5(PO4)2OH) in einer sauren Reaktion mit Salpetersäure (HNO3) zu Phosphorsäure (H3PO4) und Kalksalpeter (Calciumnitrat, Ca(NO3)2) umgewandelt. Dies sind Ausgangsmaterialen für die Produktion von Düngemitteln. Mehrnährstoffdünger (COMPLEX, NPK) entstehen durch Hinzufügen von Kaliumchlorid (MOP, KCl) or Kaliumsulfat (SOP, K2SO4).

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  • P
  • Passive und aktive Nährstoffaufnahme

    Für die aktive Nährstoffaufnahme muss die Pflanze Energie aufwenden und für die passive nicht. Nur die aktive Nährstoffaufnahme funktioniert auch gegen einen Konzentrationsgradienten (bei höherer Konzentration in der Pflanze als im Boden).

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  • Pflanzenverfügbarer Phosphor

    Das meiste Phosphat in unseren NPK Düngern ist wasserlöslich und ein kleiner Teil ist löslich in Ammoniumcitrat. Beide Teile sind für Pflanzen verfügbar. Der wasserlösliche Teil ist sofort verfügbar, während der ammoniumcitratlösliche Teil im sauren Umfeld wie im Wurzelbereich verfügbar wird. Dieses Phosphat wird weniger im Boden fixiert während es trotzdem pflanzenverfügbar ist.

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  • Phosphatfixierung, Alterung

    Einige Nährstoffe (besonders Phosphat) können mit anderen Bodenmineralien unlösliche Verbindungen eingehen. Zum Beispiel wird Phosphat mit Kalzium zu Kalziumphosphat bei hohem pH-Werten (alkalisch) und mit Eisen (Fe) oder Aluminium (Al) bei niedrigen pH-Werten gebunden.

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  • S
  • S Gehalt

    Schwefeltrioxid SO32- ist die Oxidform und S die elementare Form des Schwefels. Durch Multiplikation mit dem Faktor 2,5 kann die elementare Form (S) in die Oxidform (SO3) umgewandelt werden.

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  • Salinität

    Dünger bestehen aus verschiedenen Salzen und gelöst in Wasser haben diese eine unterschiedliche Salinität oder Salzindex. Unterschiedliche Düngesalze werden mit der Salinität von Natriumnitrat (NaNO3) verglichen welches einen Index von 100 hat.

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  • Stickstoffeffizienz

    Das ist ein Maß für die Aufnahme und Verwertung des gedüngten Stickstoffes. Die Effizienz kann als Prozentsatz des gedüngten Stickstoffes welcher von den Pflanzen aufgenommen wurde oder als Menge (kg) an Ernteertrag pro eingesetzter Stickstoffmenge (kg) ausgedrückt werden.

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  • Stickstoffformen

    Der Stickstoff in Düngemitteln ist üblicherweise folgendermaßen angegeben:

    a) Nitrat (NO3-): In gut durchlüfteten Ackerbösen ist Stickstoff hauptsächlich als Nitrat vorhanden. Nitrat ist direkt für die Pflanzen verfügbar. 

    b) Ammonium (NH4+): Verursacht eine Versauerung des Bodens und ist auch direkt pflanzenverfügbar. 

    c) Harnstoff (CH4N2O): muss im Boden in NH4+ und/oder NO3- umgewandelt werden (Hydrolyse). Dieser Vorgang ist oft mit gasförmigen NH3 Verlusten verbunden. 

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  • Stickstoffimmobilisierung

    Wenn Ernterückstände sehr viel Kohlenstoff aber nur wenig Stickstoff enthalten (weites C:N Verhältnis) wird mineralischer Sticksoff für den mikrobiellen Abbau benötigt. Da sowohl die Pflanzen als auch die Mikroben im Boden den Stickstoff brauchen, führt ein C:N Verhältnis von über 25 zu Immobilisierung von Stickstoff in der mikrobiellen Biomasse. Eine Dünung mit Nitrat korrigiert das C:N Verhältnis und verhindert einen Stickstoffmangel in den Kulturpflanzen.

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