• Bodentextur
    crop soil texture
    Sandig bis mittelschwere Böden
  • Mindesttemperatur
    crop temperature icon
    1°C
  • pH
    Roggen crop pH value
    5,5 -7
  • Wasserbedarf
    Roggen crop rainfall value
    > 300 l/m2
  • Vernalisation
    Roggen crop vernalisation
    0-3 °C, 25 bis 30 Tage
  • Saatstärke
    crop density

    Hybridsorten: 200-300 Körner / m2

    Populationssorten: 300-400 Körner / m2

  • Saattiefe
    crop seeding depth
    1-3 cm
Roggen
Roggen ist eine sehr robuste Getreideart und kann daher auf fast allen Böden und bei relativ geringen Jahresmitteltemperaturen und in Höhenlagen von bis zu 2000 Meter angebaut werden. Er übersteht Fröste von bis zu -25 °C. Auf leichten und sandigen Böden ist Roggen die überlegene Kultur. 

Das Wurzelsystem ist sehr gut ausgeprägt was Roggen effizient bei der Nährstoff- und Wasseraufnahme macht. Ein weiterer Vorteil für die Ausnutzung der Winterfeuchte und Nährstoffnutzung ist die frühe Pflanzenentwicklung und die lange Kornfüllungsphase. Daher ist der Wasserbedarf während der Hauptvegetationszeit konkurrenzlos gering. Bis zur Reife benötigt der Roggen eine Wärmesumme von ca. 1800 °C. 

Roggen ist ein gesundes Brotgetreide und wird hauptsächlich zu Mehl für die menschliche Ernährung verarbeitet. Neue Absatzmärkte findet Roggen als Tierfutter mit guter Eiweißqualität und in der Biogas- und Ethanolproduktion.
Schlüsselfaktoren
  • Roggen ist ein sehr kälteresistentes Getreide.

  • Roggen hat ein ausgeprägtes Wurzelsystem.

  • Stickstoffversorgung an das Ertragsniveau anpassen – Lagergefahr!

  • Hybrid- und Populationssorten verlangen unterschiedliche Düngung.

Allgemeine Informationen
Allgemeine Informationen
Nährstoffbedarf
Nährstoffbedarf
Düngung
Düngung

Die Aussaat erfolgt Ende September bis Anfang Oktober. Die Saatstärke kann je nach Sorte sehr stark variieren. Unter besonders guten Bedingungen und sehr früher Saat sind mit Hybridsorten (Anbauanteil von 70-75%) sehr niedrige Saatstärken von 150 – 180 Körnern / m2 möglich. Populationssorten werden in einer Saatstärke von 250-300 Körnern / m2 und Spätsaaten 300-350 Körner / m2 ausgesät. 

Auch wenn Roggen eine relativ unempfindliche Kultur ist, sind Pflanzenschutzmaßnahmen für hohe Erträge notwendig. Das Stock- und Stängelälchen (Ditylenchus dipsaci) ist ein Schädling der auch den Roggen befällt und wird durch milde Winter begünstigt. Das Auftreten von Pilzkrankheiten (Mutterkorn) kann durch die Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und Beizung reduziert und mit Fungiziden bekämpft werden. 

Durch die frühzeitige Entwicklung und hohe Bestockung ist Roggen relativ konkurrenzstark gegenüber Unkräutern. Eine Herbizidbehandlung sollte möglichst im Herbst erfolgen. 

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Roggen nützt die Nährstoffe durch sein ausgeprägtes Wurzelsystem sehr gut. Die Versorgung mit Stickstoff muss genau abgewogen werden, da zu viel Stockstoff zu Lagererscheinungen und Auswuchs führen kann, gleichzeitig aber wichtig für die Ausbildung der qualitativen Merkmale ist. Je nach Ertragserwartung, Nachlieferung des Bodens, und Sorteneigenschaften braucht Roggen eine Stickstoffdüngung von 90 bis 110 kg/ha und wird mit zwei bis drei Teilgaben gedüngt. 

Auf humosen Sandböden führt eine Blattdüngung mit Kupfer zu deutlichen Ertragsteigerungen. Manganmangel ist auf kalkreichen, lockeren Sandböden häufig und außerdem wirkt sich die Versorgung mit Bor positiv auf die Blüte aus (Düngung im Fahnenblattstadium bzw. zur Blüte).
Bedarf und Entzugsmengen Winterroggen

Element

Aufnahme

(Einheit/t der Produktion)

Entzug

(Einheit/t der Produktion)

Sensitivität auf Mangel

N

20

15

Moderat empfindlich

P₂O₅

11

8

Moderat empfindlich

K₂O

26

6

Empfindlich

MgO

4

2

Moderat empfindlich

SO₃

3,5

2

Moderat empfindlich

TE

Eine B- und Mn-Düngung wird empfohlen

Die Tabelle zeigt die Aufnahme und den Entzug je Tonne Roggen. Ein Ertrag von 7 Tonnen braucht 140 kg Stickstoff. Je nach Bodeneigenschaften und Vorfrucht werden 30 bis 60 kg Stickstoff vom Boden geliefert. Eine Düngung von 90 bis 110 kg Stickstoff ist in den meisten Fällen ausreichend.

Herbstdüngung

Herbstdüngung image

Erste N-Düngung zu Vegetationsbeginn

Erste N-Düngung zu Vegetationsbeginn image

Zweite N-Düngung

Zweite N-Düngung image

Dritte N-Düngung

Dritte N-Düngung image

Herbstdüngung

Auf eine Düngung im Herbst kann vielerorts verzichtet werden. Sind die N-Vorräte aus der Vorfrucht gering (Getreide oder Mais) und befindet sich viel Stroh im Feld, dann kann eine N-Düngung von 20-30 kg/ha notwendig sein. Die Ausbringung in Form von COMPLEX Düngern fördert zugleich die Bestockung und die Frosthärte.


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Erste N-Düngung zu Vegetationsbeginn

Die erste Düngung zur Bestockung (BBCH 21-25) beeinflusst die Bestandsdichte. Bei dieser Düngung sollten nicht mehr als 30% der Gesamtstickstoffmenge gegeben werden. Eine Ausnahme sind sehr schwach entwickelte Bestände.
Wurde Phosphor und Kali nicht im Herbst gedüngt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür und wird am besten als NPK+S Dünger ausgebracht. 

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Zweite N-Düngung

Die Gabe zu Schossbeginn (BBCH 30-32) beeinflusst die Anzahl der ährentragenden Halme und die Kornzahl pro Ähre. Mit dieser Gabe wird die Bestandesdichte reguliert . Sehr dichte Bestände werden erst zum Zwei-Knoten-Stadium (BBCH 32) gedüngt während weniger dichte Bestände zum Schossbeginn (BBCH 29-30) gedüngt werden, um die Triebe zu erhalten.
Bei dieser Düngung sollten nicht mehr als 50% der Gesamtstickstoffmenge gegeben werden. Auf sehr leichten Böden mit Frühjahrstrockenheit kann diese Gabe mit jener zum Ährenschieben zusammengefasst werden.

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Dritte N-Düngung

Bei sehr hoher Ertragserwartung kann der Stickstoffbedarf über eine dritte Gabe gedeckt werden. Die Spätdüngung (BBCH 37-49) zum Ährenschieben wirkt sich vor allem auf den Ertrag (Kornfüllung und Tausendkornmasse) aus. Auf schwachen Standorten mit Frühjahrstrockenheit kann die Düngung zum Schossen mit der dritten Gabe zusammengefasst werden.


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