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  • Schwefel (S)
    1632.064
    S
  • Ionenform
    Schwefel (S) ionic formula image
  • Anion/Kation
    SO42-
  • Schwefel (S) influance image
    Blatt
  • Schwefel (S) origin image
    Ursprung: Vulkanisch
  • Schwefel (S) mobility image
    > 40 mm um die Wurzel

Schwefel

(S)

Neben den primären Nährstoffen N, P und K gehört Schwefel zusammen mit Kalzium und Magnesium zur Gruppe der wichtigsten sekundären Nährstoffe. Dennoch ist die Schwefeldüngung relativ neu. Nach einer drastischen Reduzierung atmosphärischer Niederschläge und anderer Quellen (aus Pflanzenschutzmitteln und Viehdung) ist eine Schwefelzufuhr durch Mineraldünger wichtig geworden. Wie Stickstoff wird auch Schwefel durch die mikrobielle Tätigkeit bei ausreichender Bodentemperatur mineralisiert. Wie Stickstoff ist er in der für Pflanzen verfügbaren Form (Sulfat SO42-) mobil und neigt zur Auswaschung durch winterliche Niederschläge. Deswegen sollte auch Schwefel nach dem Winter zusammen mit Stickstoff in einem ausgeglichenen Verhältnis gedüngt werden.
S
Pflanze
Pflanze
Boden
Boden
Kulturen
Kulturen
Ursprung
Ursprung
Kernaussagen
Kernaussagen
BEDEUTUNG FÜR DIE PFLANZE
Schwefel ist für viele essenziellen Aminosäuren unabdingbar, vor allem für Zystein und Methionin. Pflanzen benötigen ihn früh zur Photosynthese und Proteinbildung. Ein Schwefelmangel führt bei Getreide zu zu Verfärbungen oder gelben Flecken.
AUFNAHMEMECHANISMEN
Über die Wurzel nimmt die Pflanze Schwefel in Form von Sulfat SO42- auf. Schwefel ist im Boden gut gelöst und wird von den Pflanzen semi-passiv und semi-aktiv aufgenommen. 
INTERAKTIONEN, SPEZIFISCHE WIRKSAMKEIT
Sulfat ist die Form, die von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Die Elementarform muss oxidiert werden, um aufgenommen werden zu können. Thiosulfat ist eine Zwischenform.
Sobald die Temperatur hoch genug ist (>12 °C) wird organisches Material, in dem sich der meiste Schwefel im Boden befindet, mineralisiert und versorgt die Pflanzen während der Sommermonate.
ZYKLUSDIAGRAMM

1. Rückgewinnung von Nährstoffen aus organischem Material jeder Art, inkl. Viehdung, Ernterückstände und sonstige organische Nebenprodukte aus menschlichen Aktivitäten sind eine wichtige Düngerquelle.

2. Bei der Düngerherstellung können Rezepturen mit Schwefel in Sulfatform entstehen.

3. Einige Pflanzenschutzprodukte fügen Sulfat oder Elementarschwefel bei, die im Boden zu Sulfat oxidieren.

4. Atmosphärischer Schwefel wird als Oxid ausgefällt (zumeist SO2 und SO3). Bei Bodenkontakt verwandelt er sich in Sulfat. Schwefelemissionen aus Fabriken und Fahrzeugen wurden in den letzten 40 Jahren stark verringert, wodurch der atmosphärische Niederschlag von Schwefel stark gesunken ist.

5. Mikroorganismen verwandeln mineralischen Schwefel in organischen Schwefel. Die Aktivität der Bodenbakterien wird hauptsächlich durch Ammoniakstickstoff und Schwefel angeregt. Organischer Schwefel kann von den Pflanzen nicht direkt aufgenommen werden, sondern muss zuerst mineralisiert werden. Bei der Mineralisierung von organischem Material (und Rückständen) im Boden entsteht Sulfat.

6. Bei aeroben Zuständen im Boden ist die endgültige Form des mineralischen Schwefels Sulfat. Bei anaeroben Zuständen kann Sulfat jedoch in Sulfid und Schwefelwasserstoff H2S zersetzt werden, was zu unangenehmen Gerüchen führt.

7. Sulfat wird ausgewaschen, wenn es durch Wasser tief in den Boden eingebracht wird. Dies kommt zumeist im Winter vor, wenn überschüssiges Wasser Sulfat aus dem Wurzelbereich spült.

8. Die Pflanzen können Schwefel nur in Sulfatform über die Wurzeln aufnehmen.

9. Die Blattaufnahme als Elementarschwefeldampf (S) ist möglich aber begrenzt.

10. Die Ernte wird zu Nahrungs- oder Futtermittel verarbeitet, das Hauptziel der Landwirtschaft.

Sensitivitätsstabelle

Sensitivitätsskala:
  • nutrient very sensible icon

    Hoch

  • nutrient very fairly icon

    Verhältnismäßig

  • nutrient very moderately icon

    Moderat

SO₃
Kohl
Winterraps
Sommergerste
Wintergerste
Winterweizen
Stärkekartoffel
Zuckerrübe
Sonnenblume
Apfel
Karotte
Kirschen
Gurke
Weinreben
Grüner Salat
Birne
Körnermais
Silomais
Erdbeere
Tomate
Flachs

Sensibilitätsstabelle & Symptome

Schwefel ist in der Pflanze nicht besonders mobil. Ein Mangel kommt vor allem in frischen Blättern vor und führt dort zu einer Gelbfärbung. Er lässt sich leicht mit einem Stickstoffmangel verwechseln.

Überschuss & Bedarf

Ein Schwefelüberschuss kann den Boden versauern, was andererseits in kalkhaltigen Böden von Vorteil ist. Gips (Kalziumsulfat) hat keinen Einfluss auf den pH-Wert.

Schwefel kommt natürlich vor, entweder in elementarer Form in Vulkangestein oder aus der Gas- und Benzinreinigung. Schwefelhaltige Niederschläge in Form von saurem Regen, wie sie im 20. Jh. häufig waren, wurden in den meisten Ländern um 80 % gesenkt. 
GEHALT IM BODEN
Der in Bodenanalysen (z.B. mit der Scott-Methode) gemessene Schwefelgehalt ist eng mit dem Gehalt an organischem Material im Boden verbunden. Die Pflanzenart, das Klima, die Bodentextur und der Gehalt an organischer Substanz sind die wichtigsten Parameter.
GEHALT AN ORGANISCHER SUBSTANZ
Da 60-95 % Schwefel in organischer Form vorliegen, steigt der Anteil des während der Mineralisierung freigesetzten Schwefels mit der Menge des organischen Materials im Boden. Organische Düngungen (Viehdung, Kompost, usw.) begünstigen die Versorgung der Pflanzen mit Schwefel. Regelmäßige Düngung von S als Sulfat kann Mangelerscheinungen bei den Kulturpflanzen verhindern.
TEXTUR
Wie Stickstoff ist Schwefel in der Bodenlösung äußerst mobil, so dass er bei starken Regenfällen im Herbst und Winter leicht ausgewaschen werden kann. Verluste sind in sandigen und permeablen Böden größer.
KLIMA
Die Schwefelauswaschung hängt stark von der Regenhäufigkeit und -menge ab. Je schwerer die winterlichen Niederschläge, desto mehr Schwefel wird ausgewaschen.