Zweite Gabe zu Weizen

Bei Trockenheit die zweite N-Gabe zu Weizen früher ausbringen

Die Weizenbestände befinden sich derzeit je nach Anbautermin und Region zwischen EC 25 (Mitte Bestockung) und kleinräumig schon bis EC 32 (2-Knoten Stadium, Schossen). In der Schossphase beginnt die Ähre mit der Differenzierung und der Bildung der Kornanlagen. Die Stickstoffversorgung hierfür wird mit der 2. Gabe sichergestellt. Durch die anhaltende Trockenheit ist mit einer langsameren Stickstoffwirkung zu rechnen, sodass wir ein Vorziehen der Schossdüngung auf EC 30 empfehlen.


Bei Trockenheit auf Nitratstickstoff setzen


Die Wurzeln der Getreidepflanzen haben meist noch Zugang zu Bodenwasser. In der bereits trockenen oberen Bodenschicht (5-10 cm) wird jedoch schon weniger Stickstoff freigesetzt. Eine rechtzeitige Düngung mit Nitratstickstoff erhöht die N-Konzentration im oberen Wurzelbereich.


NAC 27 N ist wirkungssicher


Auch wenn bei Trockenphasen die Düngerkörner längere Zeit an der Bodenoberfläche sichtbar sind, ist der Stickstoff im NAC bereits in die obere Bodenschicht eingedrungen. Lediglich das Kalkgerüst des Düngerkorns bleibt an der Oberfläche liegen.

Für das Auflösen des NAC - Korns reicht der Morgentau und der Stickstoff wandert vom Punkt hoher Konzentration (Düngerkorn) hin zur niedrigen Konzentration (Boden). Unter den gegebenen Umständen wird die Wirkung etwas verzögert einsetzen, weshalb die Düngung nicht zu spät erfolgen soll.

Bei NAC 27 N treten praktisch keine gasförmigen Stickstoffverluste in die Luft auf. Anders ist dies bei Harnstoff, der bei der Umwandlung ins Ammonium und in weiterer Folge zum Nitrat Ammoniak (NH3) bildet. Die Umwandlung dauert bei Trockenheit entsprechend lang, was die Ammoniakabgasung in die Luft fördert. Harnstoff mit der Spritzbrühe über das Blatt ausgebracht, ist mit 30 – 50 kg/ha (max. 10 N/ha) begrenzt und birgt die Gefahr von Blattverätzungen bei Trockenheit.


Wieviel Stickstoff ist jetzt nötig?


Der Höhe der Stickstoffdüngung richtet sich nach der bisher verabreichten N-Menge, der Vorfrucht, dem Entwicklungszustand und dem zu erwartenden Ertrag. Als Faustzahl gilt, dass die Summe aus erster und zweiter Gabe etwa bei 110 – 130 kg N/ha zu liegen kommt. Jeder Standort muss aber individuell betrachtet werden und die Vorgaben der DüVO sind einzuhalten.


Zweite Gabe zu Weizen related desktop image Zweite Gabe zu Weizen related tablet image Zweite Gabe zu Weizen related mobile image
N-Pilot erkennt den Bedarf

Genaueren Aufschluss über den tatsächlichen, standortspezifischen Bedarf gibt der N-Pilot. Der Sensor misst sowohl Chlorophyllgehalt als auch Biomasse des Getreidebestandes und gibt eine aktuelle N-Empfehlung zum Schossen und zum Ährenschieben, bezogen auf eine Referenzzone, ab. 


Aktuelle Messungen von unserem Versuchsstandort in Wieselburg zeigen bei Mahlweizen (EC 31 – siehe Bild 1 oben) mit 9 to/ha Ertragserwartung einen aktuellen Bedarf von 80 kg N/ha bei einer vorausgegangenen Andüngung von 40 kg N/ha. 

Aber auch dort, wo 60 kg N/ha bzw. 80 kg N/ha zur Andüngung gegeben wurden, liegt der derzeitige Bedarf zur Schossdüngung bei weiteren 60 – 70 kg N/ha.

Bild1 : Weizen vom Versuchsstandort Wieselburg in EC 31 (1-Knoten-Stadium): die Ähre ist ca. 1 cm vom 1. Knoten entfernt



Unsere Empfehlung zur 2. Gabe von Winterweizen: 

60 – 80 kg N/ha (220 – 300 kg/ha NAC 27 N)

Zweite Gabe zu Weizen related desktop image Zweite Gabe zu Weizen related tablet image Zweite Gabe zu Weizen related mobile image