Phosphat und Kalibedarf nicht unterschätzen!

In vielen Betrieben bestimmt die anfallende Güllemenge die weitere Düngung, insbesondere Phosphat ist oft limitierend. Knapp die Hälfte des Grünlands in Bayern ist niedrig oder sehr niedrig mit Phosphat versorgt (Gehaltsklassen A und B; Lfl Bayern 2010-2015).

 

P und K aus Gülle reicht oft nicht…

 

Flächen in den Stufen A-C sollten auf Entzug gedüngt werden, soweit dies die Grenzen der neuen Düngeverordnung (bei Phosphat) zulassen, um eine Verschlechterung der Bodenversorgung zu vermeiden. Ein Aufdüngen der Gehaltsstufe war bisher langwierig und teuer und ist mit der neuen Düngeverordnung de facto kaum mehr möglich. Eine unzureichende Phosphatversorgung führt neben einem Ertragsrückgang auch zu einer Verschlechterung der Futterwertzahl.

 

Neuere Bodenuntersuchungen aus dem angrenzenden Innviertel in Österreich zeigen, dass bereits langjährig intensiv wirtschaftende Grünlandbetriebe die Phosphatgehalte durch mineralische Zusatzdüngung wieder im Griff haben. Jedoch sinken die Kaligehalte im Boden. Grund dafür ist, dass die Kalidüngung aufgrund der hohen Gehalte im Wirtschaftsdünger nie beachtet wurde. Eine 5-6 Schnittwiese entzieht dem Boden jedoch deutlich über 300 (bis 400) kg/ha Kali, was auch über den Wirtschaftsdünger nicht mehr ausgeglichen wird. Daher muss neben dem Phosphat auch dem Hauptnährstoff Kali verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt werden.



Unsere Empfehlungen zur Grünlanddüngung


Beispiel: 5-6 Schnitte, weidelgrasbetont, 55 m³ Rindergülle / Jahr, zusätzlicher N-Bedarf: 100-150 kg/ha

 

Phosphatbilanz bereits ausgeglichen:                 ausgebrachte Nährstoffe je ha

1 x 200-300 kg/ha NAC+S 24 N +15SO₃                48 72 kg N, 12 kg S  

1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N                                 54-87 kg N

oder

1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N                                 54-87 kg N

1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N                                 54-87 kg N

 

Bei Bedarf von Phosphat (und Kali):

1 x 200 kg/ha COMPLEX 20/20 +7SO₃                  40 kg N, 40 kg P2O5, und 6 kg S

1 x 200 kg/ha NAC+S 24 N +15SO₃                       50 kg N, 12 kg S

oder

1 x 200-300 kg/ha VARIO 21/5/5 +20SO₃             42-63 kg N, 10-15 kg P2O5, 10-15 K2O, 16-24 kg S

1 x 200-300 kg/ha NAC 27 N                                 54-87 kg N