Wasserlösliche Nährstoffformen einsetzen

Aufgrund niedriger Bodentemperaturen ist die Nährstoffnachlieferung aus dem Bodenvorrat im Frühjahr sehr begrenzt. Nur im Bodenwasser gelöste Nährstoffe werden rasch über die Wurzel aufgenommen – sie müssen über die passenden Dünger zur Verfügung gestellt werden.


Der wasserlösliche (=unmittelbar wirksame) Anteil der jeweiligen Nährstoffe ist am Warenbegleitpapier oder auf der Verpackung angegeben

  • Stickstoff: Nitrat (NO3) ist wasserlöslich. Ammonium (NH4) wird an Bodenaustauscher gebunden (die Wurzel muss direkt hinwachsen um es aufzunehmen) bzw. zu Nitrat umgewandelt. Dieser Prozess kann je nach Temperatur und Feuchtigkeit 1 – 4 Wochen dauern.
  • Phosphat: die Wasserlöslichkeit soll mindestens 80% betragen
  • Kali: ist voll wasserlöslich
  • Schwefel: Sulfat (SO4) ist der wasserlösliche Anteil, soll mindestens 80-90% betragen


Schwefel ist mittlerweile bei der Andüngung von Raps und Getreide kaum mehr wegzudenken. Schwefel hilft der Pflanze, den gedüngten Stickstoff besser zu nutzen und damit den Ertrag zu steigern (Grafik 1). Da nennenswerte S-Mengen erst ab einer Bodentemperatur von 12°C aus dem Humus mineralisiert werden, muss im kalten Frühjahr die Düngung als Sulfatschwefel erfolgen. Moderate Gaben von 15 – 20 kg S/ha sind völlig ausreichend. Zu hohe S-Mengen verbessern den Ertrag nicht mehr, wirken jedoch stark bodenversauernd.

Grafik 1: Die Schwefeldüngung erhöht Ertrag und Qualität von Weizen im Vergleich zur alleinigen N-Düngung (Versuche LAT Nitrogen mit der Landwirtschaftskammer NRW, Mittel über 3 Jahre 2018-2020). Die N-Mengen wurde nach N-Pilot® - Empfehlung gedüngt. Die N+S-Düngung erfolgte über MYNITRAS®  24 N +15 SO3 zur 1. und 3. Gabe (gleiche N-Verteilung wie die reine NAC-Variante).



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Die Schwefeldüngung erhöht Ertrag und Qualität von Weizen im Vergleich zur alleinigen N-Düngung (Versuche LAT Nitrogen mit der Landwirtschaftskammer NRW, Mittel über 3 Jahre 2018-2020).
Allgemein gilt: Nitrat vor Sulfat!

Versuche aus den vergangenen Jahren haben gezeigt: sowohl trockene als auch kalt-nasse Bedingungen im Frühjahr erfordern Nitratstickstoff. Wird im Frühjahr der Stickstoff nur in Form von Harnstoff oder als reinem Ammonium gedüngt, führen widrige Witterungsbedingungen meist zu einer unzureichenden Stickstoffversorgung der Pflanze. Ein zusätzlicher Schwefelanteil kann auch diesen Mangel nicht mehr ausgleichen (Grafik 2).

Grafik 2: Vergleich der Stickstoff-Schwefel-Düngung mit unterschiedlichen N-Formen. Das trockene Frühjahr 2020 zeigte klare Vorteile für MYNITRAS® (Nitrat und Ammonium) im Vergleich zu PIAMON-S (Harnstoff und Ammonium, sowie höherer Schwefelgehalt).

Versuch LWK NRW, Köln 2020.


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Vergleich der Stickstoff-Schwefel-Düngung mit unterschiedlichen N-Formen. Versuch LWK NRW, Köln 2020